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LARP und die Wissenschaft

Am letzten Samstag, den 01.10.2016, haben wir, die wir ja eher zu den Praktikern im LARP gehören, einen kleinen Ausflug in die Wissenschaft der LARP-Forschung gemacht.

An der Uni Mainz fand vom 29.09. bis 01.10.2016 das 3. Mainzer Symposium der Sozial & Kulturwissenschaften statt, auf dem es auch einen kleinen Abschnitt über LARP gab. Eingeladen wurden wir dazu von Rafael Bienia, der unter anderem auch für die Aufsatzsammlung des LARP-Mittelpunkts zuständig ist, für die wir einen Beitrag eingereicht haben.

Rafael hielt auf dem Symposium einen Vortrag über das Thema seiner Doktorarbeit „Role Playing Materials“, in der es um die Erforschung der Wechselwirkung zwischen dem (Live-Rollen-) Spieler und seinem Spielzeug/Spielmaterial geht, einer sogenannten Aktant-Netzwerk-Analyse. Aber nicht nur er war vertreten. In dem Panel „Live Action Role Play“ war auch Gerke Schlickmann zu finden, die Autorin des Werkes „Adventure and Meeting – Eine Einführung in Live-Rollenspiel aus theaterwissenschaftlicher Perspektive“. Sie hielt einen Vortrag über Charakterentwicklung im Live-Rollenspiel.

Anschließend gab es eine Diskussion mit den Referenten und dem Publikum, dass interessanter Weise weniger aus LARPern, als vielmehr aus Studenten der Kulturwissenschaften bestand. Diese wussten größtenteils nicht, was LARP wirklich ist bzw. hatten noch nie gelarpt und dadurch auch einen ganz anderen Blick auf die Sache. Aus dieser Kombination von „Student der Kulturwissenschaften“ und „keine Ahnung von LARP“ ergaben sich sehr interessante Fragen, die leider auf Grund der knappen Zeit nicht ausführlich diskutiert werden konnten. Deshalb freuen wir uns auf ein Wiedersehen mit den beiden Referenten auf dem Mittelpunkt, denn es war tatsächlich sehr interessant, mal einen ganz anderen Blick auf unser Hobby zu werfen und das Ganze aus der wirklich wissenschaftlichen Perspektive zu betrachten.

Es hat sich aber besonders in der Diskussion gezeigt, dass es vielleicht gar nicht so schlecht ist, auch mal außenstehende, „fachfremde“ Personen auf das Phänomen LARP schauen zu lassen, da sich daraus noch einmal ganz neue Aspekte ergeben können, die ein „Alter LARP-Hase“ auf Grund seiner Betriebsblindheit vielleicht gar nicht mehr sehen kann.

Die Doktorarbeit von Rafael Bienia findet ihr hier auf seinem Blog als pdf-Datei zum Download und das Buch von Gerke Schlickmann kann man hier beim Zauberfeder-Verlag erwerben.

Wer nochmal einen Blick auf die Vorträge des Symposiums werfen möchte, findet hier die Abstract-Sammlung der Veranstaltung, in der alle Referenten alphabetisch aufgeführt sind.