Projekt Publikation

LARP-Theorie 6: Anregungen zum Spiel einer Edeldame

Vorwort
Als Katharina mir erzählte, dass sie einen längeren Artikel zum Thema „Wie spiele ich eine adlige Dame auf einem LARP“ für das LARPer Ning schreibe, dachte ich mir gleich: Der muss auch auf unseren Vereins-Blog! Der Artikel ist recht lang geworden, aber nun auch fundiert und sehr interessant. Ich hoffe, dass er auf dem Ning wie auch hier auf großes Interesse stößt und Ideen für adliges Spiel im Allgemeinen bietet und inspiriert. Vielen Dank Katharina!

Marius

Anregungen zum Spiel einer Edeldame
von Katharina

In einem heiß diskutierten Blog zum Thema „realistische“ Ritter hier im Larper Ning tauchte mehrfach die Frage und der Wunsch nach einer „Spielanleitung“ für adlige Damen auf.
Inspiriert von dieser Forderung habe ich mir ein paar Gedanken zu diesem Thema gemacht und zu Papier gebracht. Im Endeffekt habe ich mehr geschrieben als ich eigentlich geplant hatte, jedoch stellte sich das Thema als ausführlicher heraus, als zuerst angenommen.
Es soll und kann natürlich keine verbindliche Spielanleitung zum Spiel einer adligen Dame sein, aber vielleicht findet die ein oder andere ein paar Anregungen darunter, die ihr weiter helfen.

Ich spiele noch nicht allzu lange eine Dame (in meinem Fall die Ehefrau eines Ritters und Tochter eines Grafen) und habe versucht mich im Vorfeld möglichst umfassend über das Thema „Stellung der adligen Frau im Mittelalter“ und „Darstellung weiblicher Adliger“ zu informieren. Unter anderem auch im Larper Ning, das allerdings keine sonderlich befriedigenden Antworten geben konnte.
Die Landesbibliothek in Wiesbaden war da etwas hilfreicher, die Recherche der historischen Fakten allerdings ziemlich ernüchternd.

Zu meinen literarischen Quellen zählten hierbei:

  • „Die Frau im Mittelalter“ von Erika Uitz (2003),
  • „Im Gefolge Dianas: Frauen und höfische Jagd im Mittelalter“ von Katharina Fietze (2005),
  • „Fürstin und Fürst – Familienbeziehungen und Handlungsmöglichkeiten von hochadligen Frauen im Mittelalter“ von Jörg Rogge (2004),
  • „Mystik und Minne: Frauen im Mittelalter“ von Eva Schirmer (1995) und
  • „Evatöchter und Bräute Christi: Weiblicher Lebenszusammenhang und Frauenkultur im Mittelalter“ von Claudia Opitz (1990)

Aufgrund des von uns bereits definierten Zeitrahmens, an dem sich unsere Charaktere optisch orientieren wollten (Spätmittelalter), habe ich die Literatur, die das frühe Mittelalter betraf, außen vor gelassen.

In diesen Büchern habe ich mir die für meine Rolle ggf.  relevanten Kapitel zu Gemüte geführt und versuchte, daraus Inspiration für meine Rolle zu gewinnen. Wie bereits erwähnt, war die Recherche eher ernüchternd, da sich hieraus ein Frauenbild ergab, dass ich weder spielen wollte noch auf Grund meines natürlichen Temperaments jemals hätte durchhalten können.

Zusammengefasst lässt es sich vielleicht so sagen: Die Unterdrückung der Frau im Mittelalter, die sich aus diesen Werken ergab, erscheint ziemlich umfassend. Frauen, und auch insbesondere adlige Frauen, hatten eigentlich keinerlei Rechte. Sie konnten bzw. durften so gut wie keine Entscheidungen für sich selbst treffen, der Vater hatte die absolute Vormundschaft, die bei Heirat auf den Ehemann überging. Das Ziel der Frau oder vielmehr FÜR die Frau war es, verheiratet zu werden und Kinder zu gebären. Das Vermögen der Frau fiel dabei an ihren Ehemann, der das alleinige und vollständige Verfügungsrecht darüber hatte.
Vergewaltigung sowohl innerhalb der Ehe (was niemanden wundern dürfte) als auch außerhalb der Ehe scheint an der Tagesordnung gewesen zu sein. Das Gerücht, der Keuschheitsgürtel sei erfunden worden, um Frauen vor Vergewaltigung durch alle möglichen Personen zu schützen, schien mir nach dieser Lektüre durchaus logisch. Eine unbegleitete Frau lief immer Gefahr, Opfer von Gewalt und hierbei insbesondere sexueller Gewalt zu werden, selbst wenn sie verheiratet war. Die Schuld wurde hierbei fast immer, frei nach dem Mythos der Erbsünde, bei der Frau gesucht und die Folgen waren für die Betroffenen verheerend.
Eine meiner Meinung nach besonders erfinderische Form der Unterdrückung war die Behinderung der Frau durch ihre von der Gesellschaft vorgeschriebene Kleidung. Die Kleider waren überbodenlang. Um Gehen zu können musste eine Frau also folglich meist beide Hände benutzen, um nicht über ihren Saum zu stolpern. Schnelleres Gehen oder sogar Rennen war gesellschaftlich verpönt und darüber hinaus in den langen, schweren Gewändern nicht möglich. Auch Gehen und gleichzeitig einen Gegenstand in der Hand tragen ließ sich auf Grund des Rocks, oder auch der Ärmel, nicht vereinbaren. Eine Flucht oder Verteidigung gegen einen potentiellen Angreifer im eigenen Heim war also von Vornherein zum Scheitern verurteilt.
Das Gebende des Kopfschmuckes adliger Frauen waren teils so fest gebunden, dass ein Bewegen des Kopfes und des Kiefers nur noch sehr eingeschränkt möglich war, Reden fiel schwer, Essen in der Öffentlichkeit war auch nicht gerade einfach. Da es sowieso erwünscht war, dass die Frau nicht viel spricht und auch nur wie ein Vögelchen isst, passte dieses Kleidungsstück gut zu den Erwartungen der (männlichen) Gesellschaft bezüglich des korrekten Verhaltens einer adligen Frau.
Ausnahmen von der Regel mag es gegeben haben (z. B. Eleonore von Aquitanien) waren aber eher genau das: Ausnahmen.
Auch der Auszug zum Thema Minne ließ sich gut, aber auch eher ernüchternd lesen. Die sog. Hohe Minne, die zwischen einem Ritter und einer verheirateten Frau statt fand, galt angeblich der Anbetung der unerreichbaren, weil verheirateten, Frau und war nicht dazu gedacht, ausgeübt zu werden. Dies ist zumindest die romantisierte Vorstellung davon. Die Realität sah meist anders aus,  auch hierbei ging es häufig nur darum, um es mal umgangssprachlich zu formulieren, „die Weiber klar zu machen“ und irgendwann ganz real „zum Stich zu kommen“.

So viel zum historischen Bild adliger Frauen. Diese Sicht ist mir persönlich zu extrem und auch für meinen Spielspaß eindeutig zu beschränkend. Das mögen andere Spielerinnen anders sehen, für mich gilt in diesem Fall allerdings – nein, danke!

Die Lektüre der beschriebenen Literatur erwies sich also als interessant, aber in Bezug auf einen spielbaren Larp-Charakter (der Spaß machen soll) nicht wirklich hilfreich. Es war jedoch auf jeden Fall gut, es einmal recherchiert und sich ganz bewusst dagegen entschieden zu haben. Da wir Adlige aus einem Fantasyreich spielen, war ich zudem auch nicht gezwungen, mich sklavisch an den historischen Vorlagen zu orientieren.

Wo also Inspiration hernehmen?

Adlige Frauen in Film und Literatur

Wie der durchschnittliche Larper das so macht, habe ich in der Zeit viele Romane und Filme zu diesem Thema gelesen und gesehen. Hierbei hat sich für meine Rolle als bestes Role-Model ein Film gelohnt: Die Neuverfilmung von Robin Hood mit Russel Crowe und Cate Blanchet. Die Figur der Marian of Locksley, die in diesem Film als wenig affektierte, recht zupackende Edle dargestellt wurde, lieferte mir gute Anleihen, um mich daran zu orientieren. Auch die Vorgeschichte der Figur war ganz ähnlich der Geschichte meines Charakters, da meine Edelfrau ebenfalls nur eine niedere Landadlige (zumindest nach ihrer Heirat mit einem Ritter) ist und so etwas wie „hövischkeit“ am Hof der höheren Adligen stattfindet, aber eher selten auf dem Rittergut, auf dem sie lebt.

Das Spielen einer adligen Dame

Mein Charakter Helena Sybilla von Tann ist eine gezwungenermaßen eher bodenständige Adlige. Zwar kommt sie als Tochter eines Grafen aus „gutem Hause“ und wurde am Hof einer Herzogin erzogen, hat jedoch aus Liebe einen Ritter (Valerius von Tann) aus dem niederen Adel geheiratet und sich seinen Lebensverhältnissen angepasst.
Ihre Aufgaben umfassen die Verwaltung des Haushaltes, die medizinische Versorgung der Familie und des Gesindes und die Erledigung vieler kleiner Aufgaben, die auf einem solchen Gut eben anfallen und nicht vom Gesinde erledigt werden können oder sollen (Korrespondenz, finanzielle Aufgaben etc.). Also eher ein recht bodenständiger Charakter. Der – und hier kommt der Larp-Aspekt mit hinein – sich auch nicht zu schade ist, zu Waffe (und Rüstung) zu greifen, um dass, was sie liebt und was ihr zusteht zu schützen.
Aus diesen Betrachtungen ergeben sich für mich und mein Spiel entsprechende „Richtlinien“, die ich hiermit nicht unbedingt zur Diskussion, aber gerne zur Verfügung stelle und die, wem sie passen, als Anregungen dienen können.
Und wie gesagt, wie sprechen hier vom Spiel einer vorwiegend niederen Landadligen. Eine Herzogin oder Königin wäre sicherlich noch einmal anders zu spielen.

Grundsätzlich sei gesagt, dass viele der Aspekte, die ich für das „Damenspiel“ für wichtig halte, generell auch für das männliche Adligenspiel gelten. Es gibt also einen großen Grundstock an möglichen „Richtlinien“, die für beide Geschlechter gelten. In dem Reich, aus dem unsere Charaktere stammen sind Mann und Frau in Bezug auf ihre Rechte weitestgehend gleichberechtigt. Trotzdem unterscheiden sich die Geschlechter in einigen Aufgabenbereichen.
Adlige Frauen kümmern sich mehr um Haushalt und Kinder, die Finanzen und die Bildung. Adlige Männer übernehmen (häufiger) den kämpfenden Part und beaufsichtigen die Männer unter Waffen, bilden Knappen aus und ihnen untersteht die Gerichtsbarkeit.

Ehemann und Ehefrau sind sich gegenseitig zur Treue verpflichtet und zur jeweiligen Unterstützung des anderen in allen Lebenslagen. Die Verteidigung der Ehre von eigener Person, Ehefrau oder Familie obliegt jedoch traditionell eher dem Mann.

Verhalten gegenüber Gesinde/den Untergebenen

Aus den beschriebenen Aufgabenbereichen ergibt sich für Helena eine recht große Nähe zu ihrem Gesinde, für die sie sich verantwortlich fühlt. Sie sieht es als ihre Aufgabe, sozusagen ihren Job, für diese Menschen zu sorgen und sie zu beschützen. Dazu gehört es auch, Untergeben gegenüber stets höflich und respektvoll zu sein. Allein schon aus der gefühlten Verpflichtung heraus, als die in der natürlichen Ordnung Übergeordnete ein gutes Beispiel für die weiter unten Stehenden zu geben. Außerdem steht sie auf dem Standpunkt, dass man sich mit Domestiken immer gut stellen sollte und man damit einfach leichter fährt.

Dies heißt jedoch noch lange nicht, dass sie mit ihrem Gesinde auf einer Stufe steht.

Ihrer Meinung nach ist jeder von einer höheren Macht an seinen Platz gestellt worden und hat die ihm damit übertragenen Aufgaben nach bestem Wissen und Gewissen zu erfüllen. Deshalb erwartet sie, dass ihren Befehlen als Herrin Folge geleistet wird. Von ihrem Gesinde sowieso, von den Untergebenen anderer Adliger oder auch anderen Personen unterhalb ihres Rangs wäre es zumindest wünschenswert.  Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, würde sie es als unter ihrer Würde erachten, die entsprechende Person darauf hinzuweisen. Diese Aufgabe würde sie ihrem Mann überlassen, der das Problem ggf. mit dem entsprechenden Dienstherren der Person klären würde.

Möglicher Handlungsspielraum einer Dame

Helena ist sich nicht zu schade, hausfrauliche Tätigkeiten auszuführen, sofern es ihren eigenen Haushalt betrifft. Dazu gehört z.B., dass sie durchaus bereit ist, den Tisch zu decken, wenn gerade kein Gesinde zur Hand ist, ihrem Mann beim Anziehen zu helfen, oder das Flicken eines Hemdes wenn der Knappe gerade anderweitig unterwegs ist oder auch mal in der Suppe zu rühren, wenn die Köchin krank darniederliegt. Tendenziell sieht sich Helena allerdings eher in der überwachenden Tätigkeit, als in der Ausführung. Im Lager auf dem Feld ist das aber sicher immer noch etwas anderes als in der heimischen Burg.
Es gibt jedoch Dinge, die sie für ganz eindeutig nicht im Bereich der möglichen Handlungen hält. Darunter fällt z.B. das persönliche Ersuchen nach einem Gespräch bei einem anderen Adligen/Führer (dazu würde sie immer einen Boten schicken – und natürlich auch bezahlen, wenn es ein Extra-Dienst ist, der nicht ins eigentliche Repertoire des Bediensteten fällt) oder Dienste für eine nicht höher gestellte Persönlichkeit. So würde sie z.B. natürlich ihrem Mann den Rücken waschen, einem anderen Mann bzw. einem Diener natürlich nicht.

Hierzu gibt es natürlich noch viele andere Beispiele, bei denen ich aber in der jeweiligen Situation entscheide, ob sie in Helenas Handlungsrepertoire passen oder nicht.

Standesbewusstsein

Helena hält es nicht für notwendig, ihren Stand verbal extra zu betonen. Für sie ist es selbstverständlich, auf Grund ihres Auftretens und ihrer Erscheinung als Adlige erkannt und anerkannt zu werden – und natürlich dementsprechend behandelt zu werden. Sie kommt aus einer Welt in der es ein festes Standesgefüge gibt, in dem jeder seinen Platz kennt. Dementsprechend geht sie davon aus, dass jeder, der ihr begegnet weiß, wie man mit einer Adligen ihres Standes umgeht. Bei einer entsprechenden Vorstellung wird ja anhand ihres Titels ihre Stellung deutlich, weshalb es nicht notwendig ist, den Adelsstand noch einmal extra zu betonen. Im Spiel bin ich als Helena auf Grund meiner Gewandung, meiner Ausrüstung und meines Gefolges deutlich als Adlige zu erkennen und stelle mich bzw. lasse mich auch entsprechend vorstellen.
Zum Verhalten von Helena gehört auch eine gewisse Haltung. Eine Dame „lümmelt“ eben nicht auf dem Stuhl, wie das ein Ritter vielleicht schon eher tun würde. Eine Dame hat Kontenance zu bewahren und die gesellschaftlichen Konventionen sind für sie vielleicht wichtiger, als ggf. für einen männlichen Adelsspieler bzw. Ritter.
Und eine Dame singt nicht mit dem Barden in der Taverne mit (so gerne sie es vielleicht auch tun würde).

Hohe Minne

Viele Spieler und Spielerinnen empfinden das Minnespiel – oder das, was im Allgemeinen als solches empfunden wird-  als einen essentiellen Teil des Adelsspiels. Das ist bei mir prinzipiell genauso, nur hält leider mein Mann nichts davon – der hat da schlicht keine Lust dazu. Was auch kein Problem wäre, da eine Dame ja traditionell nicht von ihrem Ehemann, sondern von einem anderen Ritter geminnt wird.
Helena ist die Tochter eines Grafen und am Hof einer Herzogin erzogen worden. Daher hat sie viel Erfahrung in allen Aspekten des schönen Zeitvertreibs, wie Minne, Poesie und Tanz und hat diese Zeit auch sehr genossen. Als Minneherrin sähe sie es als ihre Pflicht, ihren Minneritter an die Tugenden der Ritterlichkeit zu gemahnen und seine Entwicklung in Bezug auf diese Tugenden zu überwachen. Im richtigen Leben hat sie leider dazu nur wenig Gelegenheit, da es auf dem Gut ihres Gatten nicht unbedingt zu den hauptsächlichen Zeitvertreiben gehört.
Am Hof der Herzogin gab es auch Minnegerichte, jedoch wurde dort stets darauf geachtet, dass alle Parteien ihr Gesicht und ihre Würde bewahren können und jeder Freude daran hat.
Eine Dame sollte die Minne in keinem Fall dazu nutzen, persönliche Rachegelüste zu befriedigen.

Verhalten gegenüber Höhergestellten

Genauso oder noch viel mehr als das Verhalten gegenüber Untergebenen sollte das Verhalten gegenüber Höhergestellten höflich und respektvoll sein. Es ist wichtig, höhergestellte Adlige entsprechend anzusprechen und sich ihnen soweit notwendig, unterzuordnen. Grundsätzlich hat die niedriger gestellte Dame die Pflicht, sich der höher gestellten Dame vorzustellen. Dies kann persönlich geschehen oder durch Übersendung eines Boten, der die Ankündigung übernimmt. Ggf. kann es angebracht sein, der höhergestellten Dame Dienste bzw. Unterstützung anzubieten.

Aus meinen Ausführungen kann ich folgende mögliche Orientierungspunkte fürs Damenspiel ableiten:

  • Sei allen Menschen gegenüber stets höflich und respektvoll – du sollst/kannst u.a. Untergebenen damit ein gutes Vorbild sein.
  • Kenne den Wert deiner Stellung/deines Standes und erwarte, danach behandelt zu werden (weder zu gut, noch zu schlecht)
  • Verhalte dich deinem Stand entsprechend – kenne deine Rechte, Pflichten, Grenzen und Möglichkeiten
  • Wäge ab, wann du auf deinem Recht bestehst und wann es großmütiger ist, über Verfehlungen (z.B. aus Unwissenheit, wie man eine Adlige deines Standes behandelt) hinweg zu sehen – Belehrung (in Maßen und zur rechten Zeit am rechten Ort) ist jedoch nicht ausgeschlossen
  • Achte die Hoheit höher gestellter Persönlichkeiten und verhalte dich entsprechend
  • Du bist für deine Untergebenen verantwortlich – dafür, dass sie Brot auf dem Teller, Kleidung am Leib und Luft zum Atmen haben und auch für Schutz/Verteidigung von Leib und Leben
  • Das Verhalten deines Gesindes fällt auf dich zurück und du hast die Verantwortung für ihre Taten
  • Ist kein höher gestellter Adliger oder eine örtliche Autorität anwesend, biete dich als Vermittlerin, Anführerin und/oder Verantwortliche an
  • Die Bestrafung deines Gesindes obliegt dir allein (oder deinem Ehemann)
  • Kleide dich stets deinem Stand und dem Anlass entsprechend
  • …..

Meine Ausführungen sind natürlich weit davon entfernt, vollständig zu sein und erheben auch nicht diesen Anspruch. Es ist auch nur eine Beschreibung meiner persönlichen Ansicht von Damenspiel und vor allem von dem, was für mich persönlich gut funktioniert. Denn das individuelle Adelsspiel muss zur Persönlichkeit passen, sonst wird es für alle zur Quälerei – und es soll ja eigentlich allen Spaß machen.
Grundsätzlich ist das Adelsspiel, sowohl für Männer als auch für Frauen, immer ein Gradwanderung zwischen dem „sich von der Masse abheben“ und dem „mit der Masse arbeiten“. Zu verdeutlichen, dass man höher gestellt ist als der Rest, ohne arrogant zu sein.
Das funktioniert nicht immer 100%ig und man muss sich, glaube ich, von der Vorstellung verabschieden, es jedem recht zu machen. Bisher bin ich mit meinem Konzept aber ganz gut gefahren und habe auch von fremden Mitspielern recht positive Rückmeldungen bekommen.

Ich hoffe, mit meinen Anregungen einigen jetzigen Damen und zukünftigen Damen weiter geholfen und vielleicht Lust auf mehr gut durchdachtes „Damenspiel“ gemacht zu haben.

Viel Spaß beim Spielen und viele Grüße

Katharina